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Copyright © 2018 HVSP e.V.
Stand: 06.06.2018
Die Impfungen des Hundes
 
 
Schwer verlaufende Infektionskrankheiten beim Hund sind selten geworden, seuchenartige Verläufe von Infektionskrankheiten sind nahezu unbekannt geworden. Dies alles ist der Erfolg der Konsequenten und regelmäßigen Impfung unserer Hunde.

Aber dieser Erfolg ist nicht uneingeschränkt belastbar und nicht in allen Regionen und Populationen gleichermaßen ausgebildet.

Über viele Jahre wurden Impfungen beim Hund in jährlichen Abständen durchgeführt und eine frische Wiederholungsimpfung aller Komponenten war die Voraussetzung für die Teilnahme an Ausstellungen.

Hier hat in den letzten Jahren ein Umdenken eingesetzt und es wird die Impfung des Hundes nach Bedarf, " nach Maß" gefordert und durchgeführt.

Was passiert bei einer Impfung

Eine Impfung resultiert im Idealfall in der Ausbildung einer belastbaren Immunität. Diese Immunität soll bei einem nachfolgenden Kontakt mit dem Krankheitserreger eine Infektion verhindern oder zumindest die Ausbildung der Krankheitssymptome verhindern. Der Hund bleibt in jedem Fall gesund.

Dies kann einerseits durch sogenannte Antikörper geschehen, die als Eiweißmoleküle frei im Blut und auf den Schleimhäuten vorkommen können. Sie werden von besonderen Zellen gebildet, den sogenannten Plasmazellen, die nach einem Kontakt mit dem Impfstoff aus sogenannten B-Zellen hervorgehen.

Diese Antikörper werden vom Muttertier auch in der Milch abgegeben und schützen als sogenannte "maternale" Antikörper die Jungtiere vor einer Infektion. Diese Antikörper werden aber vom Welpen abgebaut, sodass der Schutz über diesen Mechanismus nur die ersten Lebenswochen abdeckt.

Der Gehalt an Antikörpern wird als Titer bezeichnet und kann im allgemeinen leicht bestimmt werden. Diese Art der Immunität ist also messbar. 

Der zweite Arm der Immunität ist die sogenannte zelluläre Immunität. Sie basiert auf der direkten Wirkung von spezifischen Immunzellen auf z.B. virusinfizierte Zellen. Diese Zellen können gezielt abgetötet werden, da sie als virusinfizierte Zellen markiert und dadurch für die Immunzellen identifizierbar werden.

Diese Art der Immunität ist sehr leistungsfähig und effizient. Da sie aber nur sehr aufwendig messbar ist, bleibt sie in der Regel verborgen. 

Die Höhe des Impfschutzes, der Antikörpertiters, lässt sich - in Grenzen - durch mehrfache Impfungen steigern. Diesen Effekt macht man sich bei der Grundimmunisierung durch eine mindestens zweimalige Impfung im Abstand von drei bis vier Wochen zunutze. Dieser Effekt ist am stärksten bei inaktivierten Impfstoffen ausgeprägt. 

Welche Impfstoffe gibt es? 

Aufgrund ihrer Wirkungsweise werden grundsätzlich Lebendvakzinen und inaktive Vakzinen unterschieden.

Die Lebendimpfstoffe stellen nichts anders dar als in ihrer krankmachenden Eigenschaft abgeschwächte Erreger. Mit anderen Worten: Für die Ausbildung einer Immunität ist es unbedingt notwendig, dass das Impfvirus infektiös und sich im Impfling vermehrt.

Alles was das Virus inaktiviert, von der Lagerung im Fläschchen ( falsche Lagerung ) oder nach der Impfung im Hund ( z.B. maternale Antikörper, keine vorherige Entwurmung ) verhindert die Immunität und macht eine Impfung sinnlos.

Lebendimpfstoffe sind bei Pavovirose- und Staupeimpfung die Impfstoffe der Wahl. 

Inaktive Impfstoffe sind nicht infektiös, sie vermehren sich nach der Impfung nicht in dem Impfling und werden auch nicht ausgeschieden.

Die Immunität basiert ( nahezu ) ausschließlich auf Antikörper, eine zelluläre Immunität ist nicht zu erwarten. Dadurch ist die Immunität in der Regel auch von kürzerer Dauer und kann durch Wiederholungsimpfungen leichter aufgefrischt werden, was bei der Grundimmunisierung ausgenutzt wird. 

Eine andere Einteilung der Impfstoffe, die in den Impfleitlinien aufgegriffen wurde, beschreibt Core- und Non Core Vakzinen. Sie beschreibt nicht den Wirkmechanismus einer Vakzine, sondern ihre Bedeutung im Rahmen der Impfung des Hundes. 

Core-Vakzinen sind also gegen solche Erreger gerichtet, gegen die der Hund zu jeder Zeit geschützt sein sollte. Dies sind alle Erreger die im Hund eine tödliche Krankheit hervorrufen können, wie Pavovirosevieren, Staupevieren, infektiöse Leberentzündung oder auch das für den Menschen und den Hund eine tödliche verlaufende Krankheit verursachende Tollwutvirus. 

Non - Core Vakzinen sind grundsätzlich nicht weniger wichtig. Sie sollten aber nur geimpft werden wenn der Hund tatsächlich mit dem Erreger konfrontiert wird. Hier gehört z.B. die Impfung gegen Zwingerhusten, wenn der Hund mit vielen anderen Hunden, potenziellen Vierenträgern zusammenkommt, etwa bei Hundeausstellungen, in der Ausbildung oder in Hundepensionen.

Eine weitere Komponente für Non-Core Vakzinen ist das canine Herpesvirus, in einem erwachsenen Hund ist das Virus völlig harmlos,in seltenen Fällen können jedoch Welpen vom Muttertier infiziert werden und unter besonderen Bedingungen eine schwere Infektionskrankheit mit einem plötzlichen Welpentod einhergehen.

Ein anderer Fall stellt die Borreliose Impfung dar. Dieses Bakterium wird ausschließlich von Infizierten Zecken übertragen. Wenn eine zuverlässige Zeckenprophylaxe nicht erreicht werden kann, ist diese Impfung zu empfehlen, jedoch wegen ihrer starken Nebenwirkungen sehr umstritten.

Wie und gegen was sollte geimpft werden? 

Je nach dem Zeitpunkt der Impfung werden die Grundimmunisierung und die Wiederholungsimpfungunterschieden.

Von außerordentlicher Wichtigkeit für das spätere Leben ist die Grundimmunisierung, daher ist auf eine vollständige Grundimmunisierung unbedingt zu achten.

Die Grundimmunisierung der Welpen erfolgt in den ersten beiden Lebensjahren.

Beginnend mit einem Lebensalter von acht Wochen, werden die Welpen dreimal bis zum Alter von 16 Wochen geimpft.

Diese häufige Impfung ist notwendig, da die Welpen durch die Antikörper der Mutter, die sie über die Milch in den ersten zwei Lebenstagen aufnehmen geschützt sind. Diese Antikörper werden aber im Laufe der folgenden Wochen abgebaut, da sie aber den Erfolg einer Impfung stören können. Gilt es also einen Zeitpunkt zu finden, an dem einerseits diese Antikörperspiegel so niedrig sind, dass eine Impfung nicht mehr behindern, andererseits aber muss die Impfung so früh wie möglich erfolgen, damit der Hund nur einen minimalen Zeitraum ungeschützt ist.

Dieser Zeitraum wird als immunologische Lücke bezeichnet, besser wäre die Bezeichnung "Kritische Phase", da der Welpe zum Zeitpunkt der Geburt ein lückenloses entwickeltes Immunsystem hat- Voraussetzung das Muttertier war geimpft.

Da dem Welpen nicht anzusehen ist, wie hoch die Anzahl maternalen Antikörper ist, hat sich bewährt, mehrfach zu impfen um den Zeitpunkt zu treffen an dem die maternalen Antikörper soweit abgebaut sind, damit sie die Impfung nicht mehr stören.

Dies ist bei den meisten Welpen nach acht bis 12 Wochen erreicht. Man geht jedoch davon aus, dass 10 % der Welpen erst nach 12 Wochen einen so abgebauten Antikörpertiter haben, dass die Impfung in der 16. Woche nicht mehr gestört wird.

Der zweite Teil der Grundimmunisierung im zweiten Lebensjahr mit 15 Monaten ist notwendig, um den erreichten Titer zu halten oder zu erhöhen. Erst nach dieser Impfung ist die Grundimmunisierung abgeschlossen. 

Gegen Staupe, Pavo, Hcc und Tollwut ist die Immunität lang dauernd, hier ist die Impfempfehlung alle 3 Jahre.

Andere Erreger wie die Leptospiren Bakterien bewirken nur eine kurzzeitige Immunität. Hier muss unbedingt jährlich geimpft werden um einen ausreichenden Schutz zu halten. 

Impfempfehlung

Grundimmunisierung, alle Impfungen der ersten beiden Lebensjahren im Alter von:

8. Woche: HCC, Leptospirose, Pavovirose, Staupe 
12. Woche: HCC, Leptospirose, Pavovirose, Staupe, Tollwut 
16. Woche: HCC, Leptospirose, Pavovirose, Staupe, Tollwut 
15. Monat: HCC, Leptospirose, Pavovirose, Staupe, Tollwut 


Wiederholungsimpfungen: 

Leptospirose: jährliche Wiederholungsimpfung (in Epedemiegebieten häufiger)

HCC, Pavovirose, Staupe: ab dem zweiten Lebensjahr in 3 jährigem Rhythmus ausreichend.

Tollwut: seit Änderung der Tollwutverordnung vom 20.12.2005 die in den Packungsbeilagen genannten Wiederholungstermine, bzw. das im EU - Heimtierausweis genannte Datum " gültig bis" der letzten Tollwutimpfung.Hier ist allein die vorgegebene Dauer des Herstellers maßgebend.
Welche Impfung für den einzelnen Hund sinnvoll ist, kann nur der betreuende Tierarzt entscheiden.
In einem jährlichen Impfgespräch kann er den Tierhalter beraten und gemeinsam mit ihm einen sinnvollen Impfplan erstellen. 
Denken Sie aber immer daran, Sie sind der Besitzer des Tieres, Sie entscheiden was geimpft wird. Lassen Sie sich nicht vom Tierarzt bedrängen, dass er keine Garantie für die Impfung übernimmt wenn es nicht nach seinem Kopf geht. Im Streitfall übernimmt der Tierarzt nie Garantien für Impfungen, da diese aus verschiedenen Gründen nicht erfolgreich sein können. 
 
Knüller: Neue WSAVA-Richtlinie für die Welpenimpfung


Impfempfehlungen Für Welpen!!

Die World Small Animal Veterinary Association (WSAVA = entspricht dem Weltverband der Kleintierärzte) hat Leitlinien (Empfehlungen) für Tierärzte und Hundebesitzer aufgestellt, die sicherstellen sollen, dass Hunde vor tödlichen Infektionskrankheiten wie Staupe, Hepatitis und Parvovirose, durch routinemäßige Impfungen geschützt werden sollen.

Die Grundprinzipien sind:

> Wir sollten das Tier nur mit den Impfstoffen impfen, die nachweisbar die tödlichen Infektionen abwehren (Core-Impfstoffe wie SHP= Staupe Hepatitis Parvovirose). Non-Core- Impfstoffe wie Pi= Zwingerhusten, L= Leptospirose, Borelien sind sehr umstritten und deren Krankheiten nicht lebensbedrohlich.
> Impfungen sollen nicht unnötig verabreicht werden. Die WSAVA schreibt, dass man gegen SHP nicht häufiger als alle drei Jahre impfen soll. Dies bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass man alle drei Jahre die SHP-Impfung wiederholen sollte. Vielmehr sagt diese Richtlinie ausdrücklich: Wenn ihr Tier bereits Immunität gegen SHP besitzt, wird diese Immunität durch Nachimpfungen nicht erhöht (wenn überhaupt eine Erhöhung stattfindet, dann nur kurzzeitig).
> Hundewelpen sollen ihre letzte Impfung mit oder nach der 16. Woche mit den Core-Impfstoffen erhalten. Wenn sie nach der 16. Woche geimpft wurden, genügt eine Impfung. Wurden sie bereits vorher geimpft so ist diese Impfung zwecks der eventl. noch vorhandenen Antikörper der Mutter ab der 16. Woche zu wiederholen, da die Gefahr besteht, dass die vorherige Impfung durch eben diese noch vorhandenen Antikörper verhindert wird. 98% der Welpen sind dadurch für viele Jahre, wahrscheinlich sogar lebenslang gegen Staupe-Hepatitis- Parvo geschützt.
> Die bisher empfohlene erneute SHP-Impfung der Junghunde nach 12 Monaten ist keine Wiederholungsimpfung zur Auffrischung. Sie ist vielmehr als Catch-up-Impfung gedacht für diejenigen Junghunde, bei denen die letzte Welpenimpfung nicht gegriffen hat. Sollte dies der Fall sein, so wäre Ihr Hund 12 Monate ohne Schutz gegen lebensbedrohende Infektionskrankheiten. Da man von außen nicht sieht ob Ihr Tier eine Immunität ausgebildet hat oder nicht wäre es in jedem Fall besser nach etwa 6 Monaten einen SP-Titertest durchführen zu lassen. Den H-Titertest kann man vernachlässigen, da Hepatitis kaum noch vorkommt.

Die Impfungen gegen Tollwut sind gesetzlich festgelegt und in der Tollwutverordnung nachzulesen. Tollwutimpfung ist nur noch bei einigen Vorgängen Pflicht etwa beim Grenzübertritt, Beißvorfällen, Aufenthalt in tollwutgefährdeten Gebieten und wenn es der Amtsveterinär vorschreibt auf Hundeausstellungen.