Seriös – Unseriös - Über Hundevereine, ihre
Funktionäre, ihre Züchter
Des
Öfteren werde ich gefragt, was und wie kann man überhaupt noch den Überblick in
der Vereinslandschaft der Hundevereine bewahren? Was geht da überhaupt noch mit
rechten Dingen zu? In der Tat ist es ja so, dass gerade in den letzten beiden
Jahren, „Hunde-Vereine“ wie Pilze aus dem Boden geschossen sind! Alles unter
dem Deckmäntelchen der Weisheit: Wir wollen es besser und familiärer gestalten
als der große VDH, wir wollen es übersichtlicher und einfacher gestalten als
der große VDH, wir wollen es gerechter und züchterisch besser machen als der
große VDH, usw. usw. usw. Immer muss der alte große Verband (auch jetzt schon
andere langjährige Verbände) herhalten, um irgendwelche Fantasieausreden als
Gründungszweck zu gebrauchen. In der Tat war es schon so, dass alt hergebrachte
Zuchtgedanken, Einschränkungen in der Zucht, Vetternwirtschaft, konservatives
Handeln, ungerechtes Bewerten auf Zuchtschauen, uvm. dazu führten, dass sich
Gruppen und Vereinsteile des VDH absplitterten und den Weg zu
Neugründungen führten. Gerade die Kleinhundevereine wurden nur als
„Zahlmeister“ des Verbandes gesehen. Jedoch wurde seinerzeit, bei den ersten
Neugründungen von Vereinen und Verbänden, niemals der Sinn und Zweck außer
Betracht gelassen, man wollte es besser tun, übersichtlicher gestalten,
gerechter für Alle machen und offener für Alle sein. Die Ideale sollten die
Gleichen sein - unter den selben Regeln der FCI - Niemals wurden jedoch wie
heute, die Zuchtbestimmungen aufgeweicht, die Bewertungen auf Hundeschauen
dermaßen missachtet (Heutzutage bekommt jeder Aussteller mindestens ein V2 -
und missachtet in höchstem Maß damit den Rassestandard), es wird in die
eigene Tasche gewirtschaftet (Ausnahmen bestätigen die Regel), die Hierarchie
und damit die Kontrolle über das Zucht – und Ausstellungswesen, in Frage
gestellt:
Mitglieder
sind Einzelpersonen im Verein, der Verein ist Mitglied in einem Verband. Der
Verband ist zuständig für die Bestimmungen der Zucht, das Ausstellungswesen,
die Ausbildung der Zuchtrichter und Zuchtwarte, das Ausstellen von
Zuchtpapieren. Die Verbandsvertreter und Funktionäre werden demokratisch von den Vorständen der
angeschlossenen Vereine gewählt.
Heute
ist es jedoch leider so, dass jeder „Hanswurst“ – sofern er 6 Mitstreiter in
seinen Reihen hat, einen Verein gründen kann, ihn im Vereinsregister (um das eV
zu erhalten) eintragen lassen kann und sofern es die Satzung zulässt, die
Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt bestätigt bekommt. Gerade Letzteres ist
bei den meisten Neugründungen gar nicht mehr gegeben oder erwünscht, denn dann
müsste man ja alle 3 Jahre das Kassenbuch vor dem Finanzamt vorlegen, müsste
eine Steuererklärung abgeben, um die darauf folgende Gemeinnützigkeit bestätigt
zu bekommen! Der Einblick in die Kasse wäre gegeben. Hier hapert es schon beim
Großteil der neu gegründeten und ach so vollmundig aufgemotzten
Homepage-Hundevereinen! Wer keine
Vereins - SATZUNG in seiner Homepage veröffentlicht, hat immer etwas zu verbergen! Sei
es in Sinn und Zweck, sei es in der Kontrolle durch die HV
(Jahreshauptversammlung), sei es um Neuwahlen zu unterbinden – um die alleinige
Kontrolle nicht zu verlieren! Auch die auszugsweise Veröffentlichung der
Satzung, rechtfertigt keine Offenheit und Ehrlichkeit eines Vereines – hier
wird klar gemauschelt,
hier wird verborgen. Wer offen und ehrlich seiner Vereinsarbeit nachgeht,
stellt sich in den Dienst seiner Mitglieder, dem Sinn und Zweck und dem Ziel
des Vereines! Das nennt man auch EHRENAMTLICH!
Das
gleiche Prinzip gilt für die Zuchtordnung der Hundevereine. Hier geht es etwas
transparenter zu, denn eine Zuchtordnung kann nach Belieben geändert werden,
aufgeweicht werden, lascher werden, oder wie auch gerne umschrieben: „Moderner“
gestaltet werden! Dazu braucht man keine HV (Hauptversammlung) um sie zu
ändern, oder „anzupassen“. Hier haben kleine unseriöse Vereinchen die
Möglichkeit neue Mitglieder zu gewinnen, um die Gelder besser zu sprießen
lassen: denn eine weiche Zuchtordnung, lasche Zuchtkontrollen, Wurfabnahmen und
Zuchttauglichkeitsschreibungen durch Tierärzte, unqualifizierte Zuchtwarte
(z.B. haben noch niemals selbst gezüchtet), öffnen Tür, Tor und Angel für Betrug:
Tierschutzbestimmungen werden nicht eingehalten, die Qualität der Zuchttiere
(Krankheiten werden weiter oder hinein gezüchtet) leidet, unkontrolliertes
Vermehren (nicht Züchten) wird gefördert, krankhaftes Ausbeuten der
Zuchthündinnen wird gestattet, Haltungs-Unterbringungsfehler der Tiere,
Krankheiten werden nicht erkannt, kranke Tiere nicht selektiert (aus der Zucht
genommen). Das Allerschlimmste was durch solche Vereine und deren
Zuchtbestimmungen passieren kann und wird: Es werden zuchtuntaugliche Hunde
gepaart und auf den Markt (zum Verkauf angeboten) geworfen! Diese vermehren
sich weiter, und so weiter und so weiter! Das Ergebnis: Eine ganze Hunderasse, die zur Zeit stark
in Mode ist (und Geld bringt), wird gesundheitlich in weniger als 10 Jahren
nicht mehr als gesund zu erachten sein: die Rasse ist kaputt! Das macht ja
nichts, dann stürzen wir uns auf die nächste Hunderasse, die gerade IN ist,
Hauptsache der Obolus stimmt! Und der "Verein" macht ja mit, es
müssen ja Zuchtpapiere, Ahnentafeln, Zwingernamen ausgestellt werden – das
bringt Kohle – in die Kassen und die Taschen der Verantwortlichen!
Um
Unannehmlichkeiten zu entgehen, um Kontrolle durch einen starken, jedoch
Zuchtbestimmenden Verband zu vermeiden, ja da ist es doch ganz einfach: Man
geht erst gar nicht in einen Verband hinein, man kocht sein eigenes Süppchen!
Was brauche ich einen Verband, das kostet nur Geld – das mir dann fehlt –
igittigitt - dann noch Bestimmungen für Zucht und Ausstellung – da laufen
mir ja die Mitglieder weg! Das können wir nicht gebrauchen: Wir machen
unser eigenes Zuchtbuchamt, stellen selbst die Papiere aus, machen unsere
eigenen Ausstellungsregeln ( 3 x V1 offene Klasse – das Championat kannst Du
gleich mitnehmen, wir brauchen keine 365 Tagefrist wie beim FCI, aber bitte
gleich bezahlen), Wurfmeldungen per E-Mail – kein Problem, Hündin 3 oder 4 mal
hinter einander gedeckt – macht nichts – kann ja mal passieren, Hündin oder
Rüde hat Vorbiss – na ja machen wir - Probewurf, Rüde oder Hündin zu groß, Fell
zu kurz, zu untypisch – macht nichts – ist eben so – wir „züchten“ Hunde –
keine Gebisse oder Haarkleider (So die wortwörtliche
Aussage eines "sogenannten " Vereinsvorsitzenden, den
ich persönlich kenne)! Meine Damen und Herren: Das ist nicht nur unseriös – das ist Betrug: An Tier, Besitzer, an der
Hunderasse!
Wird Ihnen nicht übel, wenn Sie so was
lesen? Mir schon!
Die
Unfähigkeit der Verantwortlichen im Hundevereinswesen, die Beschaffenheit
des Deutschen Vereinsrechtes, lässt so etwas zu! UND noch viel schlimmer: Jeder
Einzelne von uns fördert dieses Denken, wenn er: Auf Hundeausstellungen von
Vereinen geht, die keinem Dachverband angehören, wenn er auf Hundeausstellungen
geht, wo Verein und sogenannter Dachverband das EIN und DAS GLEICHE ist (man braucht ja keinen
Dachverband – den gründen wir gleich selbst! Das sind dann die Super Intelligenten!)
Es gibt auch Vereine, die geben einen Dachverband an, nur: Er existiert gar
nicht! Klickt man den Dachverband an, dann wird diese Seite gerade bearbeitet,
ist geschlossen, war nie offen, oder hat keinen gewählten Vorstand! In
Deutschland gibt es z.B. auch unzählige
UCI’s! Der Name – das Kürzel selbst, „UCI“ ist ebenso
wenig geschützt, wie das Kürzel „FCI“! Jeder kann sich Mitglied in irgendeiner
UCI oder FCI nennen (neuerdings gibt es sogar Deutsche Vereine, die sich der
"FCI-Spanien" angeschlossen haben, da kann man sich von vorherein ja
denken, was damit bezweckt werden soll)! Nur besteht in den seltensten Fällen
eine Verlinkung zu diesem "Dachverband", der Hinweis soll ja genügen,
man ist irgendwo bei irgendjemandem angeschlossen - wenn interessiert das schon
- ?!
Ganz
toll ist es auch, wenn auf Hundeausstellungen nach Fantasietiteln
gehamstert wird: Es wird ja angeboten: Österreichsieger in der Pfalz oder im
Schwäbischen (x - mal im Jahr in Deutschland), Australiensieger in
Baden-Württemberg, USA – Sieger in Hessen, Thailandsieger (und Bangkoksieger)
in der Pfalz, usw. usw. Was soll das? Was bezweckt man damit? Das Gleiche gilt
für die Championate: Nach FCI - Regeln darf ein Nationales und Internationales
Championat erst verabreicht werden, wenn zwischem der 1. und 3.
Anwartschaftskarte 1 Jahr liegt (wenige Toleranztage werden geduldet). Beim
Internationalen Championat gilt das Gleiche, nur muss dabei sogar ein Titel im AUSLAND (gegebenerfalls im
Grenzgebiet) erzielt worden sein! Wie handhaben dann die unseriösen Vereine
diese Angelegenheit, um an die Gelder der Hundebeitzer zu kommen? Sie
verzichten auf die 365 Tage Frist! Wir machen am Besten gleich eine 3 - Titel
Siegerschau! 3 Anwartschaftskarten - her damit - Championat kannst Du gleich
mitnehmen! Brauchst nur noch zu bezahlen! Da haben wir dann Rassehunde, die
schon mit 17 - 18 Monaten in der Ehrenklasse Gold starten! WOW! Was für ein
Kerl haben wir denn da? Da verblassen doch alle anderen Hundebesitzer vor Neid!
Man muss natürlich nur aufpassen, dass man bei keiner Ausstellung
unterkommt wo man es FCI gerecht genau nimmt - da kann man dann schon
abschmieren, aber kein Problem - es gibt ja genügend kleine Hundeschauen - die
verstehen das schon zu handeln, Hauptsache der Rubel rollt! Da hamstert man
dann auch noch so ganz nebenbei locker den Weltsiegertitel - bei gerade
mal 25 Ausstellungshunden!
Welches
EGO soll da aufgewertet werden? Das vom Zuchthund? Das vom Besitzer? Glauben
Sie mir: Ihr Hund scheißt auf den Titel! Er will gesund gehalten und gesund
ernährt werden, er will zusammen mit Ihnen sein, unter Genossen – auch auf
Ausstellungen – aber bleiben Sie seriös – fördern Sie nicht den Eigennutz und
die Taschen von Unseriösem!
Den VDH freuen solche Praktiken, sieht
er sich in seiner Meinung über die „Dissidenten“ doch bestätigt!
Unseriös sind auch Züchter und
Funktionäre, die den Verein wie das Hemd wechseln!
Ich
kenne Züchter, die sind innerhalb von 2
Jahren, in 4 oder 5 verschiedenen Vereinen, Mitglied gewesen
und immer war angeblich der Verein am Wechsel Schuld! Hier verbirgt der Züchter immer etwas! Es ist unlogisch, dass
der gleiche Züchter immer unterschiedliche Zucht-Papiere dem Käufer
präsentiert! Hier liegt irgendetwas im Argen, Verborgenen, sei es in der Zucht
(Verfehlungen, Betrug, Tierhandel, Ausbeutung der Tiere, etc), oder in der Rechtsbeschaffenheit der Person!
Das Gleiche gilt für so genannte Funktionäre im Verein: Immer wieder tauchen die gleichen Namen in
unterschiedlichen Vereinen auf (das gilt nicht für Vereinsfunktionäre, die
unter dem gleichen Verbandsdach agieren)! Es gibt Zuchtwarte und Zuchtrichter,
Vorstandsmitglieder, die wegen Unfähigkeit oder Verfehlungen, irgendwo
„verabschiedet“ worden sind und dann ihr Unwesen und ihre Unzufriedenheit in
anderen Verbänden suchen: Man war ja mal Irgendwer – das kann man nicht so
einfach aufgeben! Und glauben Sie mir: Solche
Menschen stiften überall ihren
Unfrieden – solche Menschen können nur eine kurze Zeit ihr
wahres Gesicht verbergen, dann kommt es wieder durch – nur ist dann der
Schaden, den sie angerichtet haben, meist nicht mehr reparabel! Vereine
zerfallen – Mitglieder treten aus – sind zerstritten! Wenn dann solche Leute
überhaupt nicht mehr irgendwo unterkommen, wenn sie bei keinem Verein mehr Fuß
fassen können, dann passiert mit das Schlimmste:
Sie gründen einen neuen Verein – mit Folgen siehe oben!